Kwiet, Kochshow, Klappern, Keinewürste

Während der Rest der Geschlechtsgenossen sich gestern offenbar zu einem sensationellen 0:1-Sieg (oder, je nach philosophischem oder geographischem Standpunkt, zu einer 0:1-Niederlage) langweilte, wurden im Kino Monster besiegt. Vorher durften die Aliens aber ausgiebig Menschen spachteln, was mich jedoch zu einer These beflügelt: Es herrscht eine tiefe Diskrepanz zwischen irdischer und außerirdischer Ess-Kultur. Also, in „A Quiet Place“ (der wirklich ganz schön quiet und darüber hinaus für meinen persönlichen Geschmack ein bisserl twistarm ist) geht das schon mal so los: Bub spielt verbotenerweise mit Spielzeug, Spielzeug macht Möp, Alien biegt ums Eck, Knurps, Bub im Off und schon verputzt.
Während Mensch sich medial als kulinarischer Feingeist gibt und mit anderen Chemikanten um die Wette brutzelt, schnippelt, dünstet und brät, darf der Außerirdische im internationalen Kinofilm gerade mal die maximalbezahnten Kiefer öffnen, herzhaft zubeißen und dabei möglichst viel Blut verspritzen. Wir lernen: E.T. mag’s gern medium, aber ansonsten herrschen außerhalb des hiesigen Sonnensystems offenbar Tischmanieren wie bei Mötley Crüe in den 80ern. Ob die Kameraden sich in dieser unappetitlichen Weise ein Wurmloch an Einsteins Raumtheorie vorbei gemampft haben, bleibt im Vagen. Aber wie wäre es denn mal mit einer schönen alphazentaurischen Alien-Kochshow, in der sich insektoide Widerborste einen fröhlichen Fernsehkampf im Menschen-Grillen liefern, mit rachitisch klappernden Fachgesprächen über korrektes Marinieren und Filetieren?
Die Krümelmonster aus „Quiet Place“ machen selber auch so Klappergeräusche, die übrigens ziemlich exakt so klingen wie die Rollos meiner Nachbarin. Die find ich jetzt noch ein bisschen grusliger. Also die Nachbarin, nicht die Rollos.
Äh, Hubbi, du bist eh der Einzige, der das liest: Für mich morgen keine Würschtl, ich diniere im Biergarten.